Der Marathon-Mann ist ein klassischer Suspense-Thriller aus dem Jahr 1976. Unter der Regie von John Schlesinger spielt Dustin Hoffman den Geschichtsstudenten Thomas Levy, der in ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel mit dem flüchtigen Nazi-Kriegsverbrecher Dr. Christian Szell (gespielt von Laurence Olivier) verwickelt wird.
Der Film beginnt mit einer Rückblende auf das Ende des Zweiten Weltkriegs, wo wir sehen, wie Szell versucht, mit einem Vorrat an Diamanten, die er von Opfern der Konzentrationslager gestohlen hat, aus Deutschland zu fliehen. Er wird schließlich gefangen genommen und inhaftiert, kann aber Jahre später entkommen und nach New York City fliehen.
Währenddessen arbeitet Thomas Levy an seiner Dissertation über die Geschichte des Holocaust, als er sich mit einer Gruppe internationaler Agenten zusammentut, die versuchen, Szell aufzuspüren. Bald findet er heraus, dass sein Bruder Henry (gespielt von Roy Scheider) ebenfalls in die Operation verwickelt ist und dass beide von Szell und seinen Schergen bedroht werden.
Im Laufe der Handlung findet sich Thomas in einem gefährlichen Spiel aus Täuschung und Verrat wieder, während er versucht, Szell und seinen Komplizen einen Schritt voraus zu sein. Dabei muss er sich auch mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen und sich mit dem Trauma der Geschichte seiner Familie während des Holocausts auseinandersetzen.
Eine der denkwürdigsten Szenen des Films ist die berüchtigte „Marathon“-Szene, in der Szell Thomas foltert, indem er ihm ohne jegliche Betäubung die Zähne aufbohrt. Diese Szene ist im Laufe der Jahre zu einem kulturellen Prüfstein geworden und wird oft als einer der intensivsten und viszeralsten Momente der Filmgeschichte zitiert.
Insgesamt ist Der Marathon-Mann ein spannender Thriller, der den Zuschauer von Anfang bis Ende in Atem hält. Die Darsteller sind erstklassig, sowohl Hoffman als auch Olivier liefern nuancierte und starke Leistungen ab. Auch die Regie von Schlesinger ist hervorragend, denn es gelingt ihm, den ganzen Film über ein Gefühl der Spannung und des Unbehagens zu erzeugen. Er ist ein Klassiker des Genres, der dank seiner starken Leistungen, der straffen Regie und der fesselnden Handlung auch heute noch Bestand hat. Wenn Sie ihn noch nicht gesehen haben, tun Sie sich selbst einen Gefallen und schauen Sie ihn sich so bald wie möglich an.