„A Walk Among the Tombstones“, ein Krimidrama aus dem Jahr 2014 unter der Regie von Scott Frank, ist ein spannender und zugleich düsterer Ausflug in die dunklen Gassen der privaten Ermittlungen, angeführt von dem unbezwingbaren Liam Neeson. Neeson spielt Matthew Scudder, einen ehemaligen NYPD-Beamten, der zum unlizenzierten Privatdetektiv wird. Er taucht in die düsteren Abgründe eines Serienentführungsfalls ein und enthüllt dabei Schichten von Verderbtheit und Gewalt.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lawrence Block, der Teil einer Serie ist, die Scudders Ermittlungserfolge verfolgt. Frank, der auch das Drehbuch geschrieben hat, hat eine dicht gewobene und atmosphärische Erzählung geschaffen, die eine Hommage an den klassischen Film Noir ist und gleichzeitig eine moderne Sensibilität vermittelt. Das Tempo ist wohlüberlegt, so dass sich die Spannung langsam aufbaut und ein Gefühl des drohenden Unheils entsteht, das sich über das Geschehen legt.

Neeson verkörpert Scudder mit seiner Ernsthaftigkeit und seinem wettergegerbten Charisma mit einem spürbaren Gefühl von Weltschmerz und moralischer Ambiguität. Er ist ein Mann, der von seiner Vergangenheit verfolgt wird und in einer Welt, in der es keine Erlösung zu geben scheint, nach Erlösung sucht. Die Darbietung ist nuanciert und zurückhaltend und vermittelt die Komplexität einer Figur, die durch die Grausamkeiten des Lebens abgehärtet und gleichzeitig anfällig für dessen Sorgen ist.

David Harbour als Ray, einer der sadistischen Entführer, und Brian „Astro“ Bradley als TJ, ein obdachloser Teenager, der zu Scudders unwahrscheinlichem Kumpel wird, sind bemerkenswerte Darsteller, die die Geschichte bereichern. Harbour strahlt Bedrohung und Unberechenbarkeit aus und macht Ray zu einem wirklich furchteinflößenden Gegenspieler. Bradley hingegen bringt Wärme und Menschlichkeit in den Film ein und bietet einen Hoffnungsschimmer inmitten der Düsternis.

Die Kameraarbeit von Mihai Malaimare Jr. fängt die schmutzigen, trostlosen Straßen von New York City mit Präzision ein und hüllt den Film in einen Mantel der Verzweiflung, der seine Noir-Atmosphäre noch verstärkt. Die von Carlos Rafael Rivera komponierte Filmmusik ist eine wunderbare Ergänzung zu den visuellen Eindrücken und unterstreicht die Stimmung des Films.

Auch wenn „A Walk Among the Tombstones“ in Sachen Atmosphäre und Darbietung glänzt, ist er nicht ohne Schwächen. Der Film erliegt gelegentlich den Klischees des Genres, und einige der Dialoge geraten in den Bereich des übermäßig Ausführlichen. Außerdem ist die Gewalt, obwohl sie in die Geschichte integriert ist, manchmal überflüssig und droht die psychologische Tiefe des Films zu überschatten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „A Walk Among the Tombstones“ ein düsterer, atmosphärischer Thriller ist, der von einer überzeugenden Leistung von Liam Neeson getragen wird. Er taucht in die dunklen Ecken der menschlichen Natur ein und erforscht Themen wie Erlösung, Moral und die Fähigkeit zum Bösen. Auch wenn der Film das Genre des Kriminaldramas nicht neu definiert, so ist er doch ein solider Beitrag, der ein eindringliches und emotionales Filmerlebnis bietet.

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Von Gisela

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